Beschreibung

Aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen haben zur Folge, dass der Anteil an Elektrofahrzeugen auf deutschen Straßen in den letzten Jahren rasant angestiegen ist. Diese Entwicklung führt bei vielen parkhausbetreibenden Organisationen zu dem Wunsch bzw. zu der Notwendigkeit, ihr Angebot hinsichtlich einer moderner Ladeinfrastruktur zu erweitern. Bei diesem Transformationsprozess sind die Verantwortlichen mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert, welche sich in drei übergeordnete Säulen („regulatorisch“, „technisch“ und „wirtschaftlich“) unterteilen lassen. Der vorliegende Abschlussbericht soll insbesondere technische und wirtschaftliche Aspekte beleuchten, um Stakeholdern schon in frühen Projektphasen bei der Planung und Realisierung von Ladeinfrastrukturen (in Bestandsparkhäusern) bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Auf eine Betrachtung der regulatorischen Säule wird verzichtet, da aktuell der individuelle Projekterfolg in dieser Säule sehr stark von politisch einflussreichen Führsprechern abhängt und sich somit derzeit noch kein allgemeingültiges Vorgehen ableiten lässt.
Die Ergebnisse wurden im Forschungsprojekt Smart_E_Park gewonnen, welches von der HFT Stuttgart (HFT) in Kooperation mit den Stadtwerken Schwäbisch Hall (SSH) durchgeführt wurde. Das Parkhaus „Langer Graben“ in Schwäbisch Hall, das im Rahmen einer Modernisierungsmaßnahme im Jahr 2019 mit E-Ladesäulen ausgestattet wurde, diente dabei als Untersuchungs- und Umsetzungsobjekt. Im Zuge der Sanierung planten die Stadtwerke Schwäbisch Hall zunächst eine der vier Parkebenen mit 108 Ladepunkten für E-Fahrzeuge auszustatten (perspektivisch alle vier Ebenen) und die vorhandene Trafostation entsprechend zu erweitern. Für die Verkabelung der Ladestationen ist ein innovatives kaskadiertes Anschlusssystem mit intelligenten Verteilerboxen (für je 5 Ladepunkte) umgesetzt worden, wodurch die Verkabelung im Parkhaus mit wesentlich weniger Kupfer und somit deutlich kostengünstiger realisiert werden konnte als in bisherigen Umsetzungsprojekten. Neben den Controllern in den Verteilerboxen wurden weitere Controller jeweils pro Parkebene und ein zentraler Controller im Bereich der Hauptverteilung vorgesehen.