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Praktiziertes Flächenmanagement in der Region Freiburg - Qualität und Service -

Bild der Titelseite der Publikation: Praktiziertes Flächenmanagement in der Region Freiburg -  Qualität und Service -

Ruther-Mehlis, Alfred; Müller-Herbes, Sabine; Bleher, Daniel; Kauertz, Christine; Buchert, Matthias; Fischer, Heidrun; Mayer, Stefan; Schmid, Steffen

2011

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

Das Forschungsprojekt ist in der Region Freiburg, d.h. im südwestlichen Bereich Baden-Württembergs angesiedelt. Als "Region Freiburg" wird die freiwillige Kooperation der Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen sowie der Stadt Freiburg i.Br. verstanden. Es handelt sich dabei um eine Region mit unterschiedlichen Raumstrukturen, die sich von den stark ländlich geprägten Gebieten des Hochschwarzwalds bis zur flachen Rheinebene an der Grenze zu Frankreich erstreckt. Auch die demografische Entwicklung der Region weist in den Teilräumen deutliche Unterschiede auf. Während die Gesamtregion ein leichtes Bevölkerungswachstum aufweist, stellt sich die Entwicklung innerhalb der Region differenziert dar. Einzelne Kommunen in der Rheinebene und rund um die Stadt Freiburg i.Br. verzeichnen noch Einwohnerzuwächse durch Zuzüge. Dagegen sind fast alle ländlichen Gemeinden aus dem Bereich des Schwarzwaldes von einem deutlichen Bevölkerungsrückgang gekennzeichnet. Insgesamt ist abzusehen, dass mittelfristig, d.h. spätestens ab dem Jahr 2015 die gesamte Region mit sinkenden Einwohnerzahlen rechnen muss. Wirtschaftlich gesehen ist die Region eine wichtige Wachstumszone des Landes, in der neben Tourismus und Landwirtschaft (z.B. Weinbau) vor allem mittelständische Maschinenbauer und Logistikdienstleister angesiedelt sind. Aufgrund seines sonnigen und warmen Klimas entwickelte sich die Region zu einem wichtigen Standort für die Forschung und Produktion im Bereich Solarenergie.

Aufgrund der Wirtschaftsaktivitäten, der demographischen Entwicklung und nicht zuletzt wegen der naturräumlichen Gegebenheiten, die durch starke topographische Unterschiede und zahlreiche Schutzgebietstypen wie z. B. zum Zweck des Hochwasserschutzes, gekennzeichnet sind, entstehen vermehrt Flächenkonkurrenzen und -knappheiten in der gesamten Region. Damit ist die Region - wie auch andere Bereiche des Landes ? zunehmend von den Folgen intensiver Flächeninanspruchnahme betroffen.

Es zeigt sich also, dass es weiterer Anstrengungen bedarf, um die fortschreitende Flächenumwandlung zu reduzieren. Nicht nur um dadurch ökologische Schutzziele zu erreichen sondern vor allem um die Städte und Gemeinden bei ihrem Streben nach zukunftsfähigen Siedlungsstrukturen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zu unterstützen.

In der Region Freiburg existiert bereits eine Sensibilität für Fragen des Flächenverbrauchs und für Ansätze eines nachhaltigen Flächenmanagements. Dazu hat nicht zuletzt das abgeschlossene Forschungsprojekt komreg [Buchert et al. 2009] und [Öko-Institut 2008] entscheidend beigetragen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass durch komreg die in den Städten und Gemeinden vielfach vorhandenen Innenentwicklungsflächen für die mitwirkenden Gemeinden einheitlich erfasst und darauf aufbauend regional abgestimmte Szenarien abgeleitet wurden [Koch 2008]. Die Szenarien lassen Rückschlüsse darüber zu, welchen Anteil die Aktivierung von Innenentwicklungsflächen an der zukünftigen Siedlungsflächenentwicklung haben kann und welche Kosten bei unterschiedlichen Szenarien der Flächeninanspruchnahme entstehen. Ein wesentlicher zusätzlicher Effekt, neben Potenzialerfassung und Szenarioanalyse, war die Initiierung eines regionalen Dialogs zwischen den Kommunen zum Thema "Kommunales Flächenmanagement".

Auf dieser regionalen Ausgangslage baute das hier vorgestellte Forschungsprojekt PFIF auf. Die Hauptziele von PFIF lagen darin, den begonnen Dialog zum nachhaltigen Flächenmanagement in der Region fortzusetzen und vor allem die Aktivierung der vorhandenen Innenentwicklungspotenziale voran zu treiben. In PFIF sollten konkrete, innovative Umsetzungsinstrumente des regionalen und kommunalen Flächenmanagements erprobt und angewendet und der Bewusstseinswandel für die Notwendigkeit eines haushälterischen Umgangs mit Flächen bei allen Akteuren der Siedlungsentwicklung gefördert werden.

Das im vorliegenden Abschlussbericht vorgestellte Forschungsprojekt PFIF (Praktiziertes Flächenmanagement in der Region Freiburg) wurde vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg im Rahmen des Forschungsprogramms "Baden-Württemberg Programm Lebensgrundlage Umwelt und ihre Sicherung (BWPLUS)" gefördert.