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Radioaktivität in Baden-Württemberg

Bild der Titelseite der Publikation: Radioaktivität in Baden-Württemberg

2012

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Beschreibung

Im Bericht werden grundlegende Eigenschaften von Radioaktivität erläutert und deren Vorkommen in der Natur sowie das Vorhandensein künstlicher Radionuklide Die Strahlenexposition, die auf jeden Menschen wirkt, setzt sich aus mehreren Beiträgen zusammen: Die natürliche Strahlenexposition des Menschen in Höhe von 2,1 mSv/Jahr wird durch die Aufnahme natürlich vorkommender Radionuklide wie Kalium-40 mit der Nahrung oder das Einatmen von Radon mit Luft hervorgerufen. Die äußere Strahlendosis ist vom geologischen Untergrund und der Höhenlage des Wohnorts abhängig. Radiologische Untersuchungen in der Medizin verursachen eine zusätzliche Strahlenexposition von durchschnittlich 1,9 mSv/Jahr. Im Vergleich dazu sind die Dosisfolgen des Reaktorunfalls in Tschernobyl und die Auswirkungen durch den Betrieb der Kernkraftwerke mit ca. 0,01 mSv/Jahr völlig unbedeutend. Die Radioaktivität in der Umwelt wird mit mehreren Messprogrammen regelmäßig überwacht. Zusätzlich zur Untersuchung von Proben wird die Gamma-Ortsdosisleistung kontinuierlich erfasst. Der Bericht umfasst die Ergebnisse von Untersuchungen an verschiedenen Umweltmedien der vergangenen zehn Jahre. Hierbei wird der Radioaktivitätsgehalt von Luft, Wasser, Boden, Niederschlag sowie Nahrungsmitteln, aber auch von Klärschlamm betrachtet. Die Überwachung der Umwelt auf Radioaktivität erfolgt flächendeckend in ganz Baden-Württemberg, besonders intensiv in der Umgebung der Kernkraftwerke. Neben der LUBW sind auch die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter sowie einige Bundeseinrichtungen an den Messungen beteiligt. In einigen Medien sind noch heute die Folgen des Reaktorunfalls vor mehr als 25 Jahren in Tschernobyl/Ukraine nachweisbar. So ist in Böden im südlichen Baden-Württemberg mehr Cäsium enthalten als im Norden. Auch im Fleisch von Wildschweinen kann sich – abhängig von der Nahrungsaufnahme der Tiere – Cäsium anreichern. In den meisten Nahrungsmitteln sind jedoch keine künstlichen Radionuklide mehr nachweisbar. Lange Zeitreihen zeigen die langfristigen Auswirkungen der Freisetzung künstlicher Radionuklide in die Umwelt, die vor allem durch die Atombombenversuche der 1960er Jahre und den Reaktorunfall 1986 in Tschernobyl verursacht wurden. Der Unfall im Kernkraftwerk in Fukushima/Japan im Frühjahr 2011 hatte in Deutschland keine Auswirkungen auf die Bevölkerung. Nur mit äußerst empfindlichen Messsystemen waren in der Luft und im Niederschlag künstliche Radionuklide nachweisbar. Vereinzelt wurden auch radioaktive Stoffe aus medizinischen Anwendungen gefunden, hierbei vor allem kurzlebiges Iod im Klärschlamm. Die einzelnen Ergebnisse der Umgebungsüberwachung der Kernkraftwerke in Baden-Württemberg werden in einem jährlich erscheinenden Bericht auf den Seiten der LUBW im Internet veröffentlicht.