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Stoffstrombezogene Leistungsverrechnung für ein nachhaltiges Unternehmenscontrolling

Bild der Titelseite der Publikation: Stoffstrombezogene Leistungsverrechnung für ein nachhaltiges Unternehmenscontrolling

Schmidt, Mario; Hroch, N.

2005

Projektbericht - Abschlussbericht

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Beschreibung

Mit dem Energie- und Stoffstrommanagement können die inner- und überbetrieblichen Stoffströme mit dem Ziel einer verbesserten Ressourcennutzung dargestellt werden. Der systematische Modellaufbau ermöglicht es, Transparenz im Produktionsprozess zu schaffen. Dabei sind unterschiedliche, an spezifische Prozesse gebundene Informationsniveaus sowie verschiedene Auswerteperspektiven und Herangehensweisen möglich. So kann beispielsweise für eine Gesamtbetrachtung der Energie- und Stoffströme eines Unternehmen eine Input-Output-Analyse erfolgen. Für anstehende Neu- und Umplanungen für Prozesse und Anlagen im Unternehmen bietet sich die Modellbildung oder Simulation an. (vgl. Meier et. al. 2003, 74). Eine Auswertung des Netzes kann sowohl entlang der Materialströme als auch entgegengesetzt erfolgen. Weiterhin ist es möglich, neben den Materialflüssen, auch die damit verbundenen Kosten darzustellen. Die Materialkosten stellen eine wichtige Kostengröße für die Unternehmen dar, weswegen ihnen hohe Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Das Forschungsprojekt basiert auf der Ausgangsthese, dass die herkömmlichen Kostenrechnungsinstrumenten bestimmte Informationsbedarfe nicht befriedigen können, die durch den Einsatz eines Energie- und Stoffstrommanagements abgedeckt werden können und auf diese Weise ein wesentlicher Beitrag zur innerbetrieblichen Transparenz und somit zur Verbesserung der Entscheidungsqualität geliefert werden könnte.
Das Instrumentarium des Energie- und Stoffstrommanagements ist mittlerweile weit entwickelt. Doch trotz vieler guter Praxisbeispiele zeigt sich, dass die Erhöhung der Umweltleistung „insgesamt langsam und uneinheitlich verläuft und häufig auf die Bearbeitung lediglich der offensichtlichsten Problemlagen begrenzt bleibt" (Clausen et. al. 2004, 419). Bislang kommt das Energie- und Stoffstrommanagement meist nur vereinzelt zum Einsatz und wird nach Abschluss der Pilotprojekte meist nicht kontinuierlich weitergeführt. Insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen stößt der Ansatz kaum auf breitflächige Resonanz, da diese gegenüber großen Unternehmen nicht über die finanziellen, personellen und technischen Ressourcen zur Verbesserung ihrer Umweltleistung verfügen. Dies erklärt, warum sie trotz der zahlreichen staatlichen Initiativen und Informationen zur Einführung des Energie- und Stoffstrommanagements nicht von den Kosteneinsparpotenzialen überzeugt sind (vgl. Clausen et. al. 2004, 420).
Die Zurückhaltung mag u. a. darin begründet liegen, dass das Energie- und Stoffstrommanagement zunächst einmal mit einem relativ hohen Aufwand für die Erfassung der Energie- und Materialströme verbunden ist, wodurch sich ein ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis ergibt (vgl. Meier et. al. 2003, 79). Zur Verringerung des Aufwandes zum einen und der hohen Kostenrelevanz der Materialströme zum anderen ist von daher eine Anknüpfung der Datenbasis des Energie- und Stoffstrommanagements an bereits bestehende Informationssysteme und Instrumente des Controllings sinnvoll. Von daher lautete die Zielsetzung des Projektes, die Anknüpfungsmöglichkeiten des Energie- und Stoffstrommanagements im Unternehmen, insbesondere im Instrumentarium des Controllings, zu analysieren. Wie im Verlauf des Projektes jedoch deutlich wurde, spielen nicht nur die theoretisch möglichen Integrationspotenziale sowie technischen Möglichkeiten eine Rolle, ob der Gedanke des Energie- und Stoffstrommanagements dauerhaften Eingang in die Vorgänge und Handlungsweisen im Unternehmen findet, sondern es wurden weitere Einflussfaktoren und Hemmnisse identifiziert, die sich die Berücksichtigung des Stoffstromansatzes in den Unternehmen auswirken. Das Projekt verfolgt damit das Ziel, auf der Grundlage eines umfassenden Analyseansatzes die Stellung und Bedeutung des Energie- und Stoffstrommanagements in den Unternehmen zu untersuchen, um darauf aufbauend diejenigen Bereiche und Faktoren zu skizzieren, an denen für eine breit-flächige Betrachtung der Energie- und Stoffströme in den Unternehmen angesetzt werden kann.